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Das Kernkraftwerk Leibstadt (1976–1985)

Luftaufnahme Kernkraftwerk 1978
Altbau KKL 1978: Ein grosser Teil der Bauarbeiten wurden von regionalen Auftragnehmern verrichtet

Das Kernkraftwerk Leibstadt

Von weit her sichtbar ist die Dampffahne des Kernkraftwerks Leibstadt (KKL) – an klaren Tagen selbst von den Bergspitzen des Alpenkamms. Nicht umsonst verweisen Einheimische ihre Besucher oftmals auf den überdimensionalen Wegweiser. Das Kernkraftwerk bildet seit über dreissig Jahren einen markanten Bestandteil der Gemeinde Leibstadt.

Von Anfang an stand die technologiefreundliche Gemeinde Leibstadt hinter «ihrem» Kernkraftwerk. Gemäss dem ehemaligen Gemeindeschreiber, Otto Vögele, der 44 Jahre lang die Geschicke von Leibstadt führte, legten bei der Abstimmung zur Umzonung von Landwirtschaftsland in «Spezialzone Industrie» über 70 Prozent der Bevölkerung ein «Ja» in die Urne.

1974 erfolgte der Spatenstich. Die Baubewilligung für den nuklearen Teil des Kernkraftwerks Leibstadt erteilte das damalige eidg. Verkehrs- und Energiewirtschaftsdepartement schliesslich im Dezember 1975. Lange Beschwerdeverfahren, zahlreiche Verzögerungen durch neue Auflagen der Behörden und sich immer wieder ändernde Rahmenbedingungen prägten die Baujahre.

Bereits 1977 nahm das Personal seine Ausbildung an der Reaktorschule des damaligen eidg. Instituts für Reaktorforschung auf. Zukünftige Reaktoroperateure und Schichtchefs reisten zudem zu Ausbildungszwecken an Kernanlagen in den USA, an einen Simulator in Madrid und in das Kernkraftwerk «Cofrentes» in Spanien.

Mit der Inbetriebsetzungsphase begann 1982 im Kernkraftwerk Leibstadt der durchgehende Schichtbetrieb. Im September 1984 erreichte das KKL zum ersten Mal eine Reaktorleistung von 100 Prozent. Der offiziellen Inbetriebnahme stand nun nichts mehr im Wege. Am 15. Dezember 1984 gab das KKL zum ersten Mal kommerziell Strom ans Netz ab.

Seit seiner Inbetriebnahme 1984 produziert das KKL zuverlässig Strom und deckt damit in der Schweiz einen Bedarf von rund 14 Prozent. Eine Rekordjahresproduktion von 9’692 GWh gelang 2013, dies vor allem dank erheblichen Investitionen in die Modernisierung und in Leistungssteigerungen.

Im öffentlichen Infozentrum des KKL erhalten Sie weitere Informationen zur Stromproduktion mit Kernenergie und können verschiedene Exponate sowie Modelle der Anlage besichtigen.

Zahlen & Fakten Kernkraftwerk Leibstadt
Reaktortyp: Siedewasserreaktor
Leistung 1984 (brutto): 960 MW
Leistung 2015 (brutto): 1275 MW
Rekordjahresproduktion: 9’692 GWh (2013)
Planungsbeginn: 1964
Projektbeginn: 1972
Baubeginn: 1.1.1974
Inbetriebnahme: 15.12.1984
Reaktorhöhe: 58,6 m
Kühlturmhöhe: 144 m
Betriebsfläche: 24 Hektaren
Mitarbeitende: 533 (Dez. 2015)

 

Das Bänkli
Um auf die geschichtliche Dekade des Kernkraftwerks in Leibstadt einzugehen, war ursprünglich ein Bänkli näher am Besucherzentrum geplant. Aber unter Berücksichtigung der Öffnungszeiten und somit auch eingeschränkter Erreichbarkeit dieses Bänklis konnte dieser geplante Standort nicht weiter verfolgt werden.
So wurde entschieden, die bereits bestehende Rundbank um den alten Lindenbaum, nahe dem KKL, in Zusammenarbeit mit regionalen Fachbetrieben zu restaurieren und aufzufrischen.

Bild Bank beim Kraftwerk