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Lukas Schilling

Lohnbrenner und Landwirt

(Artikel aus dem Mitteilungsblatt der Gemeinde Leibstadt - Juni 2015)

Lukas Schilling führt die Lohnbrennerei in dritter Generation. Begonnen hatte sein Grossvater vor rund 70 Jahren. Sein Vater Fritz führte das Handwerk jahrzehntelang weiter, bis er es 2005 im Alter von 82 Jahren aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste.

Selbst Kleinmengen destilliert der Lohnbrenner stets separat, sodass jeder Kunde zweifellos sein eigenes Wässerchen nach Hause tragen kann. Bereits ab ca. 10 kg vergorener Maische brennt Lukas Schilling für Privatkunden eigenen Schnaps.

Für interessierte Neulinge, die aus ihren Früchten mal etwas anderes als nur Konfitüre machen wollen, steht der Profi gerne zur Seite und erklärt, wie man selbst die nötige Maische aus der eigenen Ernte herstellt und auf was man achten muss. «Viel schief gehen kann dabei eigentlich nicht», so Schilling. «Wichtig für einen erstklassigen Brand ist vorrangig die hervorragende Qualität der Früchte.»

Die Brennereianlage hat Lukas Schilling von seinem Vater übernommen. Ihm stehen drei Brennkessel (zwei à 235 Liter, einer à 100 Liter) zur Verfügung. Ein Brenndurchgang dauert etwa zweieinhalb bis drei Stunden. Die Maische wird im sogenannten Häfelibrandverfahren (indirekte Erhitzung über Wärmetauscher) erwärmt, bis ihre Inhaltsstoffe zu verdunsten beginnen und sich als Destillat niederschlagen.

Der Vorlauf - rund anderthalb bis drei Deziliter je nach Qualität der Maische - ist ungeniessbar. Danach folgt der Mittellauf, der eigentliche Schnaps. Bei 200 Kilo Kirschenmaische fallen etwa 20 bis 25 Liter davon an. Der Nachlauf von etwa 6 bis 7 Liter ist wiederum geschmacklich versetzt, kann aber über einen zweiten Brennvorgang in einen einwandfreien Tropfen veredelt werden.

Auch wenn der eigentliche Brennvorgang nur einen kleinen Teil an der Qualität ausmacht, so ist dieser doch sehr wichtig und sollte von einem erfahrenen Schnapsbrenner durchgeführt werden. Denn zu schnell ist die schöne Ernte unbrauchbar. «Als Brenner muss man natürlich den Schnaps mögen, denn die Qualität des Produktes lässt sich nur mit der persönlichen Erfahrung steigern», so der Brennmeister.

Ab November bis in den Frühling werden wieder rund 150 Brenntage anfallen. Je nach Ernte vertrauen pro Saison etwa 250 bis 400 Kunden ihre wertvollen Früchte dem erfahrenen Brennmeister an und können sich nach ca. 2-3 Wochen auf ihren eigenen Brand freuen. Je nach Wunsch abgefüllt in Fässern, kleinen oder grossen Flaschen.

Während früher Hauptsache die Menge im Vordergrund stand, so wird heute sehr oft zu Hause ein Gläschen genossen. «Der Genuss spielt heute eine grosse Rolle», so Lukas Schilling. «Lieber etwas weniger, dafür exzellente Qualität.» - Und so bringen ihm die meisten Kunden nur die erlesenste Auswahl ihrer Ernte. «Damit kann man einen ausserordentlichen Brand herstellen», freut sich Schilling.

Rund 90 Prozent der Ware, die Lukas Schilling brennt, sind Lohnaufträge. Aber er vermarktet auch Destillate aus eigenem Anbau: Kirschen, Zwetschgen, Pflaumen, Quitten und Äpfel. – Besuchen Sie Lukas Schilling und gönnen Sie sich eine heimische Spezialität, die weit über unsere Gemeindegrenzen hinaus von Kennern geschätzt wird: Das Original Leibstadter Kirschwasser von Lukas Schilling.

(Dieses Firmenporträt erschien im Juni 2015 im Mitteilungsblatt der Gemeinde Leibstadt und spiegelt die damalige Situation wieder. Angebot, Leistungen und Fakten können sich zwischenzeitlich geändert haben.)

Foto Brennerei

 

 

 

Foto Flaschen
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Lukas Schilling
Oberdorfstrasse 259
5325 Leibstadt
luki.schilling@gmx.ch
Foto Lukas Schilling
Lukas Schilling