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Alterswohnheim Salzwirtli (1896–1905)

Bild Salzgewinnung
1844: Die Salzgewinnung in der Saline Rheinfelden (Quelle © Schweizer Salinen AG)

Salz – Das weisse Gold

Im Jahre 1821 beginnt der Geologe Carl Christian Friedrich Glenck in der Schweiz systematisch nach Salz zu suchen und findet 1836 nach Hinweisen von Prof. Peter Merian und 17 erfolglosen Bohrungen in der Nordwestschweiz, nahe der basellandschaftlichen Gemeinden Muttenz und Pratteln, in 107 Metern Tiefe endlich eine Vielzahl grösserer Salzvorkommen. Dies führte ein Jahr später zur Gründung der ersten Saline am Rhein: die «Schweizerhalle».

Bild Glenk
1836: Carl Christian Friedrich Glenck (Quelle © Schweizer Salinen AG)

Die Suche nach Salz ging unvermindert weiter. Mit der Gründung der Saline Kaiseraugst im Jahre 1843, der Saline Rheinfelden im Jahre 1844, welche dank einer noch erfolgreicheren Gewinnung Wegbereiterin der späteren Solebad-Kultur in Rheinfelden wurde, und der Saline Riburg im Jahre 1848 entstanden im Umkreis von 20 km innerhalb von nur 12 Jahren 4 Salinen, die bald in erbitterter Konkurrenz standen.

1874 schlossen sich die Aargauer Salinen Riburg, Rheinfelden und Kaiseraugst zu den «Schweizerischen Rheinsalinen AG» zusammen, um gegen Schweizerhalle besser bestehen zu können.

Mit dem technischen Fortschritt zur Salzgewinnung begann auch der Wandel vom einstigen «weissen Gold» wie Salz damals genannt wurde, zum immer billiger werdenden Alltagsprodukt.

Noch vor hundert Jahren war dieses «weisse Gold» in Leibstadt ein rares Produkt. Man konnte es zu jener Zeit nur an einem einzigen Ort im Dorf kaufen: Beim «Salzwirtli», oberhalb der Kirche, wurde jeden Freitag das Salz, das für den Menschen unverzichtbar war, wohl noch mit Ross und Wagen angeliefert. 1892, mit der Fertigstellung der Bahnlinie von Stein nach Koblenz, gelangte das Salz in Jute-Säcken aus der Saline Rheinfelden mit der Bahn nach Leibstadt. Von da aus wurde es dann mit Ross und Wagen zum August Eckert-Eckert (*1907–1992) ins Lager gekarrt, dessen Haus schon um 1875 – und möglicherweise bereits früher – das Leibstadter Salzmonopol innehatte.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts jedenfalls lagerte der Salzwirtli das kostbare Salz in einem Bottich im dunklen Kämmerlein. Jeden Tag zur Mittagszeit konnten die Leibstadter hier ihr lebensnotwendiges Salz kaufen. Dann öffnete Marie Eckert-Eckert (*1874–1965) die Pforten, schöpfte aus dem Bottich Salz in eine Waagschale und füllte es dem Käufer in ein Säcklein oder in eine mitgebrachte Kanne. Bis ins hohe Alter erledigte Marie Eckert-Eckert noch täglich diese Aufgabe. Doch im Jahr 1951 war Schluss mit dem Monopol! Von nun an gab es Salz in jedem der vier zu dieser Zeit noch vorhandenen Dorfläden zu kaufen.

 

Das Bänkli
Direkt vor dem Alterswohnheim Salzwirtli wurde in Zusammenarbeit mit regionalen Fachbetrieben diese vier neuen seniorengerechte Bänkli geplant und geschaffen, um so den Bewohnern und Gästen kommunikative Sitzgelegenheiten zu bieten. Angedacht war an dieser Stelle zuerst eine Rundbank um den grossen Baum – optisch gesehen, sicherlich ein Hingucker – aber bei näherer Betrachtung und Planung, unter anderem hinsichtlich der Zufahrt für Rettungsfahrzeuge, barrierefreie Zugänge und andere dazu nötigen baulichen Veränderungen, wäre dies so nicht umsetzbar gewesen.

Bild Bänkli beim Salzwirtli